Aus tausenden Bildern habe ich einige Motive herausgesucht, die in eine
längst vergangene Zeit führen.
Die Idylle an der Werse in den frühen 1940er Jahren lassen nicht erahnen, dass ein zerstörerischer Krieg tobt. Das hölzerne Bootshaus direkt an der Werse vermittelt Unberührtheit und Geborgenheit.
Mit der kunstvoll gefertigten Karte teilt Familie Uebe ihren Umzug mit.
Dr. Rudolf Uebe war Historiker und Assistent bei Prof. Max Geisberg. Als Kriegsteilnehmer erlitt er eine schwere Lungenverletzung, an der er kurz nach dem Umzug in die neue Wohnung verstarb. Seine Frau JoHa arbeitete ebenfalls für Geisberg. Sie las Korrektur der Buchmanuskripte für die 6 Bände 'Die Stadt Münster'.
Ein Angler ist glücklich über seinen Fang, der am Angelhaken hängt.
Ernst Wenzel hat Fotos aus den Kriegs- und Nachkriegsjahren hinterlassen.
Eine Frau steht einsam am Aaasee nahe der Torminbrücke. Die Zerstörungen der Stadt sind völlig ausgeblendet.
Fröhliche Rückkehr von der Apfelernte.
Die Mehrfachkarte für Busfahrten wird im Bus an einem kleinen Automaten vom Fahrgast selbst entwertet. - Eine Fahrt kostete 40 Pfennig
Wie sehr der technische Wandel heute Einzug in die Landwirtschaft gehalten hat, zeigt dieses Foto. Ein Pflug wird von Ochsen - geführt von einer Frau - gezogen
Etwa drei Jahre nach dem Kriegsende zeigen die Bilder eine Stadt, die vom Krieg gezeichnet ist.
Der Buddenturm hat als genutzter Wasserturm einen Aufsatz für den innenliegenden Wasserbehälter. Der Turm ist zwischenzeitlich zurückgebaut, die Zinnen sind verschwunden.
Die Münzstraße zeigt noch den ursprünglichen Verlauf, der sich in den nächsten Jahren ändern wird.
Im Vordergrund liegt an der Wasserstra0e ein eingeschossiges, armseliges Lebensmittel- Feinkostgeschäft. Daneben steht ein notdürftig hergerichtetes Gebäude, das in seiner Baufälligkeit wie ein Hexenhaus wirkt.
Rechts führt die Neubrückenstraße mit vielen Trümmergrundstücken in die Innenstadt.
Quellen
Fotos und Abbildungen: Sammlung Stoffers (Münsterländische Bank - Stadtarchiv)
Text: Henning Stoffers